In meinem letzten Blogpost habe ich euch von einem andauernden Projekt erzählt: meine erste eigene Wohnung! Heute möchte ich euch etwas mehr darüber erzählen und euch aus meiner Erfahrung ein paar Tipps geben, falls ihr auch demnächst in eure erste eigene Wohnung zieht. Als ich angefangen habe nach einer eigenen Wohnung zu suchen, gab es ein paar Dinge nach denen ich Wochen lang das Internet durchforstet habe und einfach keine Antworten gefunden habe. Hier kommen also meine Erfahrungen mit dem Thema für euch 🙂
Der erste Schritt
Die erste eigene Wohnung – eine Sache vor der ich Jahre lang große Angst hatte! Ich habe mich in meinem Elternhaus immer super wohlgefühlt und fand es toll, meine Eltern und meinen “kleinen” Bruder immer um mich herum zu haben. Wenn ich nach Hause kam, war immer jemand da. Es wurde mit 4 Menschen unter einem Dach nie langweilig. Und abends war man nie alleine, auch wenn man mal nichts vorhatte und einfach nur zuhause auf dem Sofa saß. Diese Zeit habe ich in vollen Zügen genossen!
Mit den Jahren kam natürlich irgendwann der Wunsch nach einem eigenen Zuhause. Bei mir ging es dabei allerdings immer nur darum, mehr Platz zu haben und eine komplette Wohnung nach meinen Wünschen einrichten zu können. Die Freiheit und Unabhängigkeit, die bei den meisten jungen Erwachsenen der Grund für eine eigene Wohnung sind, waren für mich nie ein Thema. Ganz im Gegenteil, ich hatte Angst vor der Einsamkeit und dem Alleinsein. Angst davor, dass ich in einer eigenen Wohnung vereinsamen würde, da ich ein absoluter Familienmensch bin und am liebsten immer meine Familie und Freunde um mich herum habe.
Da mir aber bewusst war, dass ich nicht für immer bei meinen Eltern wohnen könnte, machte ich mich vor etwa 3 Jahren das erste Mal auf die Suche nach einer eigenen Wohnung. Ich schaute mir einige Wohnungen an und merkte dabei immer wieder, dass ich mich eigentlich zuhause bei meiner Familie am wohlsten fühlte. Vielleicht lag dies auch daran, dass einfach noch nicht die richtige Wohnung dabei war. Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist hart umkämpft und es ist alles andere als einfach die perfekte Wohnung zu finden. Als ich dann aber, vor etwas über 2 Jahren, meine heutige Wohnung besichtigte, konnte ich mir zum ersten mal vorstellen, wie es wäre dort zu wohnen. In meinem Kopf hatte ich die Wohnung sofort vollständig eingerichtet. Es war das erste Mal, dass ich bei dem Gedanken, dort alleine zu wohnen, keine Angst empfand. Ich wusste sofort, dass dies die richtige Wohnung für mich war!
Erste eigene Wohnung – alleine oder mit dem Partner zusammenziehen?
Als ich diese Wohnung gefunden hatte, war ich bereits seit kurzer Zeit in einer Beziehung. Viele fragten mich, warum ich nicht direkt zu meinem Freund ziehe, anstatt mir eine eigene Wohnung zu suchen. Für mich war das allerdings keine Option. Ich wollte unbedingt mal alleine gelebt haben und auf keinen Fall in die fertige Wohnung eines Partners ziehen. Ganz davon abgesehen, dass es für uns viel zu früh gewesen wäre, zusammenzuziehen. Als ich meine neue Wohnung bezog, waren wir gerade mal ein halbes Jahr zusammen.
Rückblickend haben wir damals alles richtig gemacht. Natürlich ist das bei jedem anders aber uns tat die Zeit unheimlich gut, in der wir jeder unsere eigene Wohnung und unseren eigenen Rückzugsort hatten. Mit der Zeit neigt man aber natürlich trotzdem dazu, sehr viel Zeit zusammen zu verbringen und irgendwann lohnt es sich dann nicht mehr zwei Wohnungen zu bezahlen, wenn man eigentlich eh immer zusammen ist. Wir beschlossen also etwa ein Jahr später, uns die Wohnung als gemeinsames Zuhause zu teilen.
Mittlerweile wohne ich wieder alleine in dieser Wohnung und fühle mich dort nach wie vor pudelwohl. Tatsächlich habe ich durch den Auszug aus meinem Elternhaus vor zwei Jahren auch das gelegentliche Alleinsein gelernt zu genießen und bin froh diesen Schritt gegangen zu sein.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Neben den monatlichen Ausgaben, die mit einer eigenen Wohnung dazu kommen, bringt die erste eigene Wohnung natürlich viele Kosten mit sich. Eine komplette Wohnung einzurichten, ist nicht günstig. Wenn man dann auch noch eine genau Vorstellung hat, wie es aussehen soll, kann es schon mal etwas teurer werden.
Einrichtung der Wohnung
Ich habe für die Einrichtung meiner Wohnung natürlich einiges gespart gehabt. Auch meine Familie hat mich mit den Kosten enorm unterstützt. Trotzdem habe ich mir Zeit gelassen und abgesehen von den wichtigen Dingen wie einem Bett, einem Sofa und einer Küche, alles nach und nach eingerichtet. Nach etwa 2 Jahren in der Wohnung ist sie nun so gut wie fertig eingerichtet. Es fehlen lediglich noch ein paar Bilder oder Regale hier und dort!
Ein teurer Spaß war es alle male, aber es hat sich gelohnt! Die Kosten hätte ich vorher aber so nicht berechnen können. Solange ihr eine grobe Vorstellung habt, was die Einrichtung eurer Träume kosten wird, ist das meiner Meinung nach schon mal ein guter Anhaltspunkt.
Die Inspirationen für meine Einrichtung habe ich mir überwiegend auf Pinterest geholt, hier könnt ihr euch meine Pinnwand zum Thema Wohnung anschauen.
Laufende Kosten
Viel wichtiger finde ich es, die laufenden Kosten zu berechnen, die man bei einer eigenen Wohnung bedenken muss. Denn nur wer diese Kosten kennt, weiß auch wie teuer die Miete der eigenen Wohnung sein darf.
Die laufenden Kosten für eine eigene Wohnung setzen sich in etwa wie folgt zusammen:
- Warmmiete
Die Warmmiete setzt sich zusammen aus der Kaltmiete und den Nebenkosten. Die Nebenkosten werden, in der Regel zusammen mit der Kaltmiete, als monatlicher Abschlag gezahlt. Einmal im Jahr werden sie den tatsächlich entstandenen Nebenkosten gegengerechnet, um ggf. Geld wieder zu bekommen, oder nach zu zahlen
- Strom
Stromanbieter können online auf verschiedenen Vergleichs-Portalen verglichen werden. Die Kosten beziehen sich dabei natürlich auch auf den Durchschnittsverbrauch. Man kann hier mit Kosten ab etwa 30-50€/Monat rechnen.
- GEZ Gebühr
Die GEZ Gebühr beträgt aktuell 17,98€/Monat pro Haushalt.
- Telefon und Internet
Da die meisten von uns heutzutage nicht mehr auf das Internet zuhause verzichten können, ist ein Telefon- und Internet-Anschluss ein Muss. Immer weniger junge Erwachsene nutzen den Festnetz-Anschluss, er ist bei einem Vertrag für den Internet-Anschluss aber in der Regel immer mit dabei und muss auch nicht genutzt werden. Ihr solltet hierfür etwa 30€/Monat einplanen.
- Private Haftpflichtversicherung
Keine Versicherung wird mit der ersten eigenen Wohnung automatisch zur Pflicht. Die private Haftpflichtversicherung über die Eltern greift allerdings nicht mehr, sobald man nicht mehr zuhause wohnt (in der Ausbildung kann es sein, dass man noch über die Eltern mitversichert ist.). Die private Haftpflichtversicherung kostet etwa 50€ pro Jahr.
- Hausratsversicherung
Auch eine Hausratsversicherung ist keine Pflicht. Ihr bekommt diese ebenfalls ab etwa 50€ pro Jahr.
- Allgemeine Lebenshaltungskosten
Zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten gehören hauptsächlich Lebensmittel, Kleidung und Freizeit/Hobbies. Dementsprechend sind diese Kosten natürlich bei jedem unterschiedlich. Ihr solltet hier aber, meiner Erfahrung nach, mindestens von 250-350€ pro Monat pro Person ausgehen.
Woran muss ich sonst noch denken, wenn ich umgezogen bin?
Sind alle Hürden der Wohnungssuche und des Umzuges geschafft, kommen bereits die nächsten Pflichten auf einen zu. Damit die Post nicht weiterhin bei den Eltern ankommt, ist es wichtig sich überall umzumelden. Ich habe euch hierfür eine Checkliste zusammengestellt, damit ihr bei der Adressänderung auch nichts vergesst.
Ganz wichtig ist aber auch, dass ihr euch rechtzeitig bei dem zuständigen Einwohnermeldeamt meldet. Die übliche Frist beträgt hierbei etwa zwei Wochen.
Habt ihr noch Fragen zum Thema “erste eigene Wohnung”? Lasst mir gerne einen Kommentar hier, damit ich auf eure Fragen eingehen kann.